The Missing or: One Thing Next to Another
03.05. 2014 — 05.07. 2014
KUNSTSAELE BERLIN, Berlin

Christoph Balzar/Hanune Shalati, Terry Fox, Markus Hoffmann, Felix Kiessling, Július Koller, Jirí Kovanda, Dieter Krieg, Michael Müller, Kasper Pincis, Robert Schad, Max Schaffer, Rosemarie Trockel, Hajra Waheed

Curated by Lukas Töpfer

↓ Deutsche Textversion

„But the truth is that we do not know what the herring feels. All we know is that its internal structure is extremely intricate and consists of more than two hundred different bones and cartilages. [...] An idiosyncrasy peculiar to the herring is that, when dead, it begins to glow; this property, which resembles phosphorescence and is yet altogether different, peaks a few days after death and then ebbs away as the fish decays. For a long time no one could account for this glowing of the lifeless herring, and indeed I believe that it still remains unexplained. Around 1870, when projects for the total illumination of our cities were everywhere afoot, two English scientists with the apt names of Herrington and Lightbown investigated the unusual phenomenon in the hope that the luminous substance exuded by dead herrings would lead to a formula for an organic source of light that had the capacity to regenerate itself. The failure of this eccentric undertaking, as I read some time ago in a history of artificial light, constituted no more than a negligible setback in the relentless conquest of darkness.”

The Missing, or: One Thing Next to Another consists of works from the collections Bergmeier and Oehmen in dialogue with works loaned or newly conceived for the exhibition.

„Doch in Wahrheit wissen wir nichts von den Gefühlen des Herings. Wir wissen nur, dass sein inneres Gerüst aus über zweihundert verschiedenen, auf das komplizierteste zusammengesetzten Knorpeln und Knochen besteht. […] Zu den Besonderheiten des Herings gehört übrigens auch, daß sein toter Körper an der Luft zu leuchten beginnt. Diese eigenartige, der Phosphoreszenz ähnliche und doch von ihr grundverschiedene Leuchtkraft erreicht wenige Tage nach dem Eintritt des Todes ihren Höhepunkt und nimmt dann in dem Maße ab, in dem der Fisch in Verwesung übergeht. Es ist lange Zeit, ja ich glaube bis heute unerklärt geblieben, was es für eine Bewandtnis mit dem Leuchten der leblosen Heringe hat. Um 1870, als allerorten an Projekten zu einer totalen Illumination unserer Städte gearbeitet wurde, sollen zwei englische Wissenschaftler mit den seltsamerweise zu ihren Forschungen passenden Namen Herrington und Lightbown das absonderliche Naturphänomen untersucht haben in der Hoffnung, daß sich aus der von den toten Heringen ausgeschwitzten luminösen Substanz die Formel zur Erzeugung einer organischen, sich fortwährend von selber regenerierenden Lichtessenz würde ableiten lassen. Das Scheitern dieses exzentrischen Planes war, wie ich letzthin in einer Monographie über die Geschichte des künstlichen Lichts gelesen habe, ein kaum nennenswerter Rückschlag in der sonst unaufhaltsamen Verdrängung der Finsternis.“

The Missing, or: One Thing Next to Another zeigt Werke aus den Sammlungen Bergmeier und Oehmen im Dialog mit ausgeliehenen und für die Ausstellung neu konzipierten Arbeiten.

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