Anknüpfend an die Ausstellung „ELSEWHERE. Observations on Islands“ (2015) zur Betrachtung des „Insularen“ als Paradigma der Offenheit, der Pluralität und der relationalen Idee eines „Anderswo“, setzt sich die thematische Gruppenausstellung „NOW/HERE“ in einer vielschichtigen, ästhetisch verwobenen Fallstudie mit dem Begriff des Ephemeren auseinander.
Das Ephemere darf nicht vorschnell als das Gegenteil von Langlebigkeit und „Nachhaltigkeit“ beurteilt werden. Vielmehr ist es der Inbegriff der Kostbarkeit des einen bestimmten Moments und eine poetische Erinnerung daran, dass Unendlichkeit nur ein Konzept der mathematischen Wissenschaften ist. Per Definition wird der Begriff des „Ephemeren“ (im Englischen auch „Evanescence“) mit folgendem Beispielsatz erklärt: „die Flüchtigkeit von Dampf, eines Traums, der irdischen Pflanzen oder der Hoffnung“.
Die Ausstellung berührt die Vorstellung von Wert in einer beschleunigten Gesellschaft, die den Augenblick konsumiert und ebenso schnell wieder vergisst, während jeder Schritt auf dem Weg im digitalen Archiv des Internet konserviert wird. Die Werteverschiebung geht unsichtbar von statten, wie die Spuren, die wir hinterlassen, während wir uns durch Raum und Zeit bewegen. Ressourcen verbrennen asynchron und erinnern stets an die Vergänglichkeit, ihre Bedeutung und ihre Folgen. Es passiert „Hier“ und „Jetzt“, und nirgendwo anders.