Ein Kooperationsprojekt von GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Künstlerhaus Bremen und Zentrum für Künstlerpublikationen. Publikation in Vorbereitung
Zunehmendes Sicherheitsbedürfnis, Privatisierung, Kommerzialisierung sowie virtuelle Plattformen wie Google Maps, Twitter oder Facebook haben zu einem grundsätzlichen Wandel von Öffentlichkeit und öffentlichem Raum geführt: Jeder Winkel der Stadt wird mit Kameras überwacht, jede Versammlung bedarf der behördlichen Genehmigung, ehemals öffentliche Plätze werden zu Caféterrassen und Biergärten umgewertet und der Staat propagiert den gläsernen Menschen, der seinerseits Privates postet und der Allgemeinheit zugänglich macht. Das Ausstellungsprojekt „Im Inneren der Stadt“ nimmt die veränderten Konstellationen in und um den öffentlichen Raum auf und spürt der Frage nach, wie beides heute wahrgenommen wird, welche Mechanismen darin wirken und welche Strategien die Kunst im Umgang mit einem gewandelten öffentlichen Raum und einer neuen Öffentlichkeit findet.
Die drei Institutionen GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Künstlerhaus Bremen und Zentrum für Künstlerpublikationen nehmen nach dem jeweils eigenen Profil unterschiedlich gelagerte Aspekte von öffentlichem Raum und Öffentlichkeit in der zeitgenössischen Kunst in den Blick. So widmet sich die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst mit „Im Inneren der Stadt. Öffentlicher Raum und Frei-Raum“ dem ambivalenten Charakter des öffentlichen Raumes zwischen demokratischem Grundgedanken und Restriktion. Das Künstlerhaus Bremen fokussiert mit Im Inneren der Stadt. Einflüsse des Digitalen auf den öffentlichen Raum, wie der digitale Raum eine neue Realität des öffentlichen Raums produziert. Und das Zentrum für Künstlerpublikationen präsentiert mit „Im Inneren der Stadt. Künstlerpublikationen als Kunst im öffentlichen Raum“ Kunst seit den 1960er Jahren mit den Möglichkeiten und Medien der Öffentlichkeit.
Folgerichtig verorten sich die in Im Inneren der Stadt vertretenen künstlerischen Positionen nicht nur im institutionellen Raum, sondern greifen auch in ihren Gegenstand aus und verteilen sich netzartig über Bremen. Jedoch werden keine Setzungen vorgenommen, die dem üblichen Bild von Kunst im öffentlichen Raum entsprächen – etwa als Stadtmöblierung, die mittels bürokratischer Genehmigung ihren Ort und ihr Publikum findet –, sondern es werden Ansätze verfolgt, die eher unterschwellig wahrnehmbar sind und neue Wege der Artikulation suchen. Der öffentliche Raum wird zur Ausstellung – in den drei Institutionen und dem öffentlichen Raum selbst.